Vision Technologie

Bildverarbeitungsschnittstellen für Robotik

Integration von Machine Vision in Roboteranwendungen

Moderne Interfaces ermöglichen die Kommunikation zwischen Vision Systemen und Robotersteuerungen. Vor allem 3D Vision kommt eine hohe Bedeutung in der industriellen Robotik zu. Schnittstellen wie REST API, ROS, OPC UA, gRPC und generische Interfaces mit herstellerspezifischen Plugins in der Steuerungssoftware von Robotern sorgen für stabilen Datentransfer zwischen 3D Vision Systemen und den Robotern und damit für eine präzise Steuerung.

  • Letzte Aktualisierung: 15.10.2025

Aufgaben und Vorteile von 3D Vision in der Robotik

Machine Vision Systeme übernehmen in der Robotik zentrale Aufgaben, die weit über die reine Bilderfassung hinausgehen. Sie ermöglichen das präzise Erkennen von Objekten, das Bestimmen von Position und Orientierung sowie die zuverlässige Qualitätskontrolle im laufenden Prozess. Durch den Einsatz von 3D Vision Technologien lassen sich Pick-and-Place-Anwendungen, Inspektionsaufgaben und flexible Automatisierungslösungen effizient realisieren.

3D Bildverarbeitung bietet Robotern entscheidende Vorteile gegenüber klassischen 2D-Lösungen. Dank der erfassten Tiefeninformationen können Roboter Objekte nicht nur in ihrer Position, sondern auch in ihrer räumlichen Lage und Orientierung erkennen. Das ermöglicht präzises Greifen, selbst bei komplexen oder überlappenden Szenarien. 3D Vision unterstützt die zuverlässige Navigation im Raum, das sichere Umgehen von Hindernissen und die flexible Anpassung an wechselnde Umgebungen. Dadurch steigern 3D Vision Systeme die Prozesssicherheit, Effizienz und Vielseitigkeit moderner Robotik-Anwendungen deutlich.

Dank 3D Vision können Roboter sehen und präzise gesteuert werden.
Dank 3D Vision können Roboter sehen und präzise gesteuert werden.

Schnittstellen für die Integration von Vision Systemen

Die Auswahl der passenden Schnittstelle ist entscheidend für die erfolgreiche Integration von Machine Vision in Robotikanwendungen. Neben standardisierten Interfaces stehen dafür eine Reihe von herstellerspezifischen Plugins und Bridges zur Verfügung. Außerdem können Bildverarbeitungssysteme und Robotersteuerungen über direkte Kommunikationswege effizient zusammenarbeiten.

Dieses Kapitel bietet einen Überblick über

  • die wichtigsten Schnittstellen,

  • Technologien und Protokolle, die sich in der Praxis bewährt haben

  • und worauf bei Auswahl und Implementierung besonders zu achten ist.

Standardisierte Schnittstellen

REST API ist eine standardisierte Schnittstelle zur Einbindung von Machine Vision Systemen in Roboteranwendungen.
REST API ist eine standardisierte Schnittstelle zur Einbindung von Machine Vision Systemen in Roboteranwendungen.

REST API

Die REST API (Representational State Transfer Application Programming Interface) ist eine weit verbreitete Schnittstelle, um Machine Vision Systeme in Roboteranwendungen zu integrieren. Sie ermöglicht den standardisierten, plattformunabhängigen Datenaustausch zwischen der Bildverarbeitungskomponente und der Robotersteuerung. Über HTTP-Anfragen können beispielsweise Bilddaten, Positionsinformationen oder Statusmeldungen abgerufen und Befehle an das Vision System gesendet werden.

Ein großer Vorteil der REST API liegt in ihrer Flexibilität: Sie lässt sich einfach in bestehende IT-Infrastrukturen einbinden und ist mit zahlreichen Programmiersprachen kompatibel. Dadurch können sowohl PCs als auch speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS/PLC) als Kommunikationspartner dienen. Die Integration erfolgt in der Regel über vorhandene Bibliotheken und Tools, was den Entwicklungsaufwand reduziert.

REST APIs eignen sich besonders für Anwendungen, bei denen eine zuverlässige und strukturierte Kommunikation zwischen Vision System und Roboter gefragt ist. Typische Einsatzbereiche sind die Übertragung von Pick- und Place-Koordinaten, die Abfrage von Qualitätsdaten oder die Steuerung von Bildaufnahmeprozessen. Die Verwendung offener Standards sorgt für Zukunftssicherheit und erleichtert die Anbindung an unterschiedliche Robotik-Plattformen.

Die Standardschnittstellen ROS und ROS 2 ermöglichen eine nahtlose Verbindung zwischen Vision System und Robotersteuerung.
Die Standardschnittstellen ROS und ROS 2 ermöglichen eine nahtlose Verbindung zwischen Vision System und Robotersteuerung.

ROS und ROS 2

ROS (Robot Operating System) und ROS 2 sind offene Middleware-Plattformen, die speziell für die Entwicklung und Integration von Robotik-Anwendungen entwickelt wurden. Sie bieten standardisierte Kommunikationsschnittstellen, die eine nahtlose Verbindung zwischen Machine Vision Systemen und Robotersteuerungen ermöglichen. Mit ROS und ROS 2 lassen sich Sensordaten, Bildinformationen und Steuerbefehle effizient austauschen und komplexe Automatisierungsaufgaben flexibel umsetzen.

Durch die breite Unterstützung in der Robotik-Community und die Verfügbarkeit zahlreicher Open-Source-Pakete können Bildverarbeitungskomponenten schnell integriert und individuelle Lösungen realisiert werden. Besonders in Forschungs- und Entwicklungsumgebungen sowie bei der Prototypenerstellung bieten ROS und ROS 2 eine hohe Flexibilität und Skalierbarkeit.

OPC UA (Open Platform Communications Unified Architecture) ist ein herstellerunabhängiger Kommunikationsstandard für die industrielle Automatisierung.
OPC UA (Open Platform Communications Unified Architecture) ist ein herstellerunabhängiger Kommunikationsstandard für die industrielle Automatisierung.

OPC UA

OPC UA (Open Platform Communications Unified Architecture) ist ein herstellerunabhängiger Kommunikationsstandard für die industrielle Automatisierung. Er ermöglicht den sicheren und zuverlässigen Austausch von Daten zwischen Machine Vision Systemen, Robotern und anderen Automatisierungskomponenten. OPC UA unterstützt komplexe Datenstrukturen, Methodenaufrufe und bietet eine hohe Interoperabilität, wodurch sich Bildverarbeitungslösungen flexibel in bestehende Produktionsumgebungen integrieren lassen.

Typische Einsatzbereiche sind die Übertragung von Prozessdaten, Statusinformationen und Steuerbefehlen in Echtzeit, insbesondere in vernetzten Industrie-4.0-Anwendungen. Für 3D Vision Lösungen bietet die Basler Stereo visard 3D-Kamera eine OPC UA-Schnittstelle. Der OPC UA-Server kann über ein Lizenz-Update aktiviert werden.

gRPC wird von einer Vielzahl von Systemen und Programmiersprachen unterstützt.
gRPC wird von einer Vielzahl von Systemen und Programmiersprachen unterstützt.

gRPC

gRPC ist ein offenes, plattformübergreifendes Remote Procedure Call (RPC)-Framework, das von der Cloud Native Computing Foundation gepflegt wird. gRPC unterscheidet sich von anderen standardisierten Schnittstellen wie REST API oder OPC UA durch die Verwendung des effizienten HTTP/2-Protokolls und binärer Datenübertragung mit Protocol Buffers. Dadurch ermöglicht gRPC eine besonders schnelle und ressourcenschonende Kommunikation, ideal für Anwendungen mit hohen Performance-Anforderungen und großen Datenmengen.

Vorteile sind bidirektionales Streaming und automatische Code-Generierung für verschiedene Programmiersprachen. Nachteile ergeben sich aus der geringeren Verbreitung im industriellen Umfeld und der komplexeren Fehlersuche im Vergleich zu textbasierten Schnittstellen.

GenICam passt für ein breites Spektrum an Schnittstellen

GenICam

GenICam ist ein Standard für die einheitliche Steuerung und Konfiguration von Industriekameras, nicht für die direkte Kommunikation zwischen Vision System und Robotersteuerung. Es wird branchenweit in der Bildverarbeitung eingesetzt und erleichtert die Integration verschiedener Kameramodelle in Vision Systeme.

Als zentraler Industriestandard in der industriellen Bildverarbeitung ermöglicht GenICam den direkten Zugriff auf Bild- und Tiefendaten. Sowohl GenICam als auch gRPC sind Schnittstellen, die primär für die Übertragung dieser Bilddaten gedacht sind. Sie eignen sich somit besonders für das Streaming zwischen Kamera und Auswertesystem.

Im Gegensatz dazu dienen Schnittstellen wie REST API, OPC UA oder ROS hauptsächlich der Kommunikation von Analyseergebnissen und Steuerdaten mit der Robotersteuerung. Sie verarbeiten selbst meist nur die Pose-Ergebnisse aus den Softwaremodulen.

Die wichtigsten standardisierten Schnittstellen im Vergleich

Die Tabelle bietet einen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften und Einsatzbereiche der jeweiligen Standard-Interfaces für die Integration von Machine Vision in Robotikanwendungen im industriellen Umfeld.

Schnittstelle

Protokoll / Technologie

Typische Einsatzbereiche

Vorteile

Nachteile

Verbreitung in der Industrie

REST API

HTTP, JSON/XML

Allgemeine Systemintegration, Web-Anwendungen, Robotik

Plattformunabhängig, weit verbreitet, einfach zu implementieren

Keine Echtzeitfähigkeit, textbasiert, höhere Latenz

Hoch

ROS

TCP/IP, eigene Protokolle

Forschung, Prototyping, flexible Robotiklösungen

Große Community, viele Open-Source-Pakete, flexibel

Eingeschränkte Echtzeitfähigkeit, weniger für Produktion

Mittel

ROS 2

DDS, UDP, TCP/IP

Industrie 4.0, moderne Robotik, Echtzeitanwendungen

Verbesserte Echtzeitfähigkeit, skalierbar, Industrie-tauglich

Komplexere Einrichtung, noch im Aufbau

Steigend

OPC UA

TCP/IP, Binär, XML

Industrielle Automatisierung, Prozesskommunikation

Herstellerunabhängig, sicher, unterstützt komplexe Daten

Höherer Integrationsaufwand, komplexe Spezifikation

Hoch

gRPC

HTTP/2, Protocol Buffers

Hochperformante, verteilte Systeme, Microservices, Robotik

Sehr performant, bidirektionales Streaming, automatische Code-Generierung

Weniger verbreitet in Industrie, komplexere Fehlersuche

Niedrig bis steigend

GenICam

GenICam Standard, XML, verschiedene Protokolle (z. B. GigE Vision, USB3 Vision)

Industrielle Bildverarbeitung, Kamerasteuerung, Integration in Vision Systeme

Markenunabhängige Kamerasteuerung, hohe Flexibilität, erleichtert Integration verschiedener Kameras

Kein direkter Datenaustausch mit Robotersteuerung, Fokus auf Kamerakonfiguration und -steuerung

Sehr hoch in der Machine Vision

Herstellerspezifische Plugins und Bridges

URCap

URCap ist ein Plugin-Framework, das speziell von Universal Robots entwickelt wurde, um die Funktionalität ihrer Robotersteuerungen zu erweitern. Es ermöglicht die Integration von Zusatzfunktionen und Peripheriegeräten, ist aber ausschließlich für die Roboterplattformen von Universal Robots ausgelegt und folgt keinem offenen, herstellerübergreifenden Standard.

URCap ermöglicht eine Plug-and-Play-Installation und eine einfache Nutzung von Bildverarbeitungssystemen mit Universal Robots. Die Schnittstelle stellt eine direkte Verbindung zwischen dem Vision System und der Robotersteuerung her. Die Konfiguration erfolgt komfortabel über eine PolyScope-Befehlserweiterung oder eine Web-Oberfläche. Voraussetzung für den Einsatz von URCap ist PolyScope Version 3.12.0 oder höher für CB-Serie Roboter beziehungsweise Version 5.6.0 oder höher für E-Serie Roboter.

URCap ermöglicht eine Plug-and-Play-Installation und eine einfache Nutzung von Vision Systemen mit Universal Robots.
URCap ermöglicht eine Plug-and-Play-Installation und eine einfache Nutzung von Vision Systemen mit Universal Robots.

EKIBridge für KUKA

Die EKIBridge ist eine Schnittstelle, die auf dem KUKA.Ethernet KRL Framework basiert und die Kommunikation zwischen KUKA-Robotersteuerungen und externen Systemen wie Machine Vision Lösungen ermöglicht. Über die EKIBridge lassen sich Daten und Befehle zuverlässig über Ethernet austauschen.

So können beispielsweise Service Calls, Statusabfragen oder die Übertragung von Positionsdaten direkt aus dem Roboterprogramm heraus realisiert werden. Die EKIBridge unterstützt eine flexible und anwendungsnahe Integration von Bildverarbeitungssystemen in KUKA-Robotik-Anwendungen.

Die EKIBridge basiert auf dem KUKA.Ethernet KRL Framework und ermöglicht die Kommunikation zwischen KUKA-Robotersteuerungen und externen Systemen wie Machine Vision Lösungen.
Die EKIBridge basiert auf dem KUKA.Ethernet KRL Framework und ermöglicht die Kommunikation zwischen KUKA-Robotersteuerungen und externen Systemen.

GRI

Generic Robot Interface (GRI) ist eine zukunftssichere und vielseitige Schnittstelle, die mit allen Robotern kompatibel ist, die TCP-Kommunikation unterstützen. Für gängige Robotermarken wie ABB, Fanuc, Techman und Yaskawa stehen Beispielcodes zur Verfügung; weitere Beispiele sind auf Anfrage erhältlich.

Im Vergleich zu komplexen HTTP-Anfragen der REST API setzt GRI auf eine schlanke TCP-Socket-Kommunikation. Anfragen werden als einfache Job-IDs über die Web-GUI konfiguriert, die Antworten enthalten Pick-Positionen in einem festen, statischen Format. Der Implementierungsaufwand bleibt minimal, da auf der Robotersteuerung nur kurze Code-Snippets benötigt werden. Für viele Robotermarken sind einsatzbereite Templates verfügbar.

GRI läuft direkt auf der Basler Stereo visard, sodass keine zusätzliche Hardware oder benutzerseitige Applikation erforderlich ist.

Generic Robot Interface (GRI) ist mit allen Robotern kompatibel, die TCP-Kommunikation unterstützen.
Generic Robot Interface (GRI) ist mit allen Robotern kompatibel, die TCP-Kommunikation unterstützen.

Die wichtigsten herstellerspezifischen Schnittstellen im Vergleich

Die Tabelle bietet einen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften und Einsatzbereiche der jeweiligen Robotik-Interfaces für die Integration von Machine Vision in Robotik-Anwendungen im industriellen Umfeld.

Schnittstelle

Protokoll / Technologie

Typische Einsatzbereiche

Vorteile

Nachteile

Verbreitung in der Industrie

URCap

Proprietär, PolyScope, TCP/IP

Universal Robots, Plug-and-Play-Integration von Peripherie

Einfache Installation, direkte Verbindung, intuitive Konfiguration, gute Dokumentation

Nur für Universal Robots, abhängig von PolyScope-Version

Hoch bei Universal Robots

EKI-Bridge

KUKA.Ethernet KRL, TCP/IP

KUKA-Roboter, Integration externer Systeme (z. B. Vision)

Flexible Datenübertragung, tiefe Integration, vielseitig

Nur für KUKA, Lizenz erforderlich, Programmierkenntnisse nötig

Hoch bei KUKA

GRI

TCP Socket, proprietär

Roboter mit TCP-Unterstützung, z. B. ABB, Fanuc, Techman, Yaskawa

Kompatibel mit vielen Marken, minimaler Skriptaufwand, keine Zusatzhardware, schnelle Implementierung

Statisches Antwortformat, weniger flexibel als APIs, begrenzte Anpassbarkeit

Steigend


Weitere Roboterhersteller und ihre Schnittstellen

Hersteller

Schnittstelle/Plugin

Vision Integration

PC-Kommunikation

Echtzeitfähig

Proprietär

ABB

PC Interface / RAPID Socket

Fanuc

Karel / Socket Messaging

Yaskawa

MotoPlus / MotoCOM

Stäubli

VAL3 TCP/IP Interface

Omron Techman

TMflow Plug-ins

Denso

B-CAP / ORiN

KUKA

RSI

Beckhoff

TwinCAT Vision Integration

Direkte Kommunikation zwischen Vision System und Robotersteuerung

Bei dieser Integrationsart können Daten wie Pick-Positionen, Qualitätsmerkmale oder Statusinformationen ohne Umwege an die Robotersteuerung übermittelt und direkt im Roboterprogramm verarbeitet werden.

Durch die Erweiterung des Befehlssatzes oder die Anpassung von Parametern lassen sich Aufgaben wie die dynamische Übergabe von Greifpunkten, die Steuerung von Prüfabläufen oder die flexible Anpassung an wechselnde Produktionsbedingungen effizient umsetzen. Die direkte Integration sorgt für kurze Reaktionszeiten und eine hohe Prozesssicherheit. Zudem eröffnet sie neue Möglichkeiten für die intelligente Automatisierung in der Robotik.

Der Befehlssatz der Robotersteuerung sollte um spezifische Kommandos erweitert werden, die eine nahtlose Interaktion mit dem Bildverarbeitungssystem ermöglichen. Dazu gehören unter anderem:

  • Anfordern und Empfangen von Pick-Positionen:
    Der Roboter kann gezielt Koordinaten oder Greifpunkte vom Vision System anfordern und diese für Pick-and-Place-Aufgaben nutzen.

  • Übermittlung von Qualitäts- oder Prüfergebnissen:
    Das Bildverarbeitungssystem sendet Prüfergebnisse oder Statusinformationen direkt an die Robotersteuerung, um Folgeaktionen wie Ausschleusen fehlerhafter Teile auszulösen.

  • Starten und Stoppen von Bildverarbeitungsprozessen:
    Der Roboter kann Bildaufnahme- oder Auswertungsprozesse gezielt auslösen oder beenden, je nach aktuellem Produktionsschritt.

  • Synchronisation und Triggerfunktionen:
    Befehle zur Synchronisation von Roboterbewegung und Bildaufnahme, etwa für die Inline-Inspektion oder das Greifen in Bewegung.

Parameteranpassungen betreffen beispielsweise:

  • Laufzeitparameter:
    Anpassung von Schwellenwerten, Toleranzen oder Filtereinstellungen im Vision System, um auf unterschiedliche Produktvarianten oder Umgebungsbedingungen zu reagieren.

  • Greifstrategien und Werkzeugparameter:
    Dynamische Anpassung der Greifkraft, Geschwindigkeit oder des Werkzeugtyps basierend auf den vom Vision System gelieferten Objektdaten.

  • Positions- und Bahnkorrekturen:
    Übernahme von Korrekturwerten aus der Bildverarbeitung zur präzisen Ausführung von Roboterbewegungen.

Tipps für die erfolgreiche Integration

Eine erfolgreiche Integration von Machine Vision in Robotikanwendungen erfordert sorgfältige Planung und Beachtung technischer Details. Die folgenden Tipps unterstützen dabei, typische Herausforderungen zu meistern und eine effiziente, zuverlässige Lösung zu realisieren:

  • Wählen Sie die Schnittstelle, die am besten zu Ihrer Roboterplattform und den Anforderungen der Anwendung passt (z. B. REST API, OPC UA, herstellerspezifische Plugins).

  • Prüfen Sie die Kompatibilität von Kamera, Vision Software und Robotersteuerung frühzeitig im Projekt.

  • Nutzen Sie vorhandene Beispielcodes und Templates für eine schnelle und fehlerfreie Integration.

  • Achten Sie auf die richtige Konfiguration von Netzwerk- und Kommunikationsparametern, um eine stabile Datenübertragung sicherzustellen.

  • Planen Sie ausreichend Zeit für Tests und Validierung der Gesamtlösung ein, insbesondere bei komplexen oder sicherheitskritischen Anwendungen.

  • Dokumentieren Sie Schnittstellen und Abläufe klar, um Wartung und Erweiterungen zu erleichtern.

Eine erfolgreiche Integration von Machine Vision und 3D Vision in die Robotersteuerung gelingt, wenn Schnittstellen wie REST API oder ROS gezielt eingesetzt werden und alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind. Bei der Auswahl der passenden Roboterschnittstelle sollten insbesondere Kompatibilität, Echtzeitfähigkeit und Skalierbarkeit im Fokus stehen, um präzise und flexible Automatisierungslösungen zu realisieren.
Martin Gramatke
Martin Gramatke
Product Manager 3D Vision

Praxisbeispiele und Anwendungsfälle

Praxisnahe Beispiele zeigen, wie Machine Vision Systeme in der Robotik eingesetzt werden. Anhand typischer Anwendungen wie Bin Picking, Pick-and-Place oder Qualitätskontrolle wird deutlich, welche Vorteile die Kombination aus Bildverarbeitung und Robotertechnik bietet. Die folgenden Use Cases veranschaulichen, wie Basler Kameras und Softwarelösungen effiziente, flexible und zuverlässige Automatisierungslösungen ermöglichen.

Fazit

Die erfolgreiche Integration von Machine Vision in Robotikanwendungen eröffnet neue Möglichkeiten für präzise, flexible und effiziente Automatisierungslösungen. Unterschiedliche Schnittstellen wie REST API, OPC UA, ROS, gRPC oder herstellerspezifische Plugins ermöglichen die nahtlose Kommunikation zwischen Bildverarbeitungssystemen und Robotersteuerungen.

3D Vision bietet dabei entscheidende Vorteile, etwa bei der zuverlässigen Objekterkennung und der dynamischen Anpassung an komplexe Umgebungen. Praxisbeispiele wie Pick-and-Place, Bin Picking und Qualitätskontrolle zeigen, wie leistungsfähig moderne Vision Lösungen in der Robotik eingesetzt werden können.

Entscheidend für den Projekterfolg sind die Auswahl der passenden Schnittstelle und eine sorgfältige Planung der Integration. So lassen sich Bildverarbeitung und Robotik optimal verbinden und die Anforderungen moderner Produktionsumgebungen erfüllen.

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