Die Erzeugung von Farbinformationen mit einer Farbkamera ist nicht trivial: So benötigt eine übliche Farbkamera in der einfachsten Form die Informationen von 2x2 Pixeln, um den Farbwert eines Bildpunktes aus einem sogenannten Bayer-Pattern zu errechnen, das sogenannte 2x2 Debayering. Da es sich hierbei um eine Interpolation handelt, sind die Ergebnisse bei einer 2x2 Matrix verhältnismäßig schlecht. Häufiger wird auf eine 3x3 Matrix oder mehr zurückgegriffen. Eine monochrome Kamera bezieht ihre Informationen zu jedem Bildpunkt viel geradliniger, nämlich 1:1 aus ihrem Pixel-Array.
Doch das menschliche Auge ist als Universalwerkzeug ausgelegt. Nicht immer brauchen wir unsere Fähigkeit des Farbsehens, sondern kommen häufig auch mit den Informationen aus, die sich aus den reinen Helligkeitswerten des Wahrgenommenen ergeben. Ganz ähnlich verhält es sich in der Bildverarbeitung.
Der Aufwand einer Farbdarstellung mit einer Farbkamera ist nicht immer nötig und die technischen Schwierigkeiten, die damit verbunden sein können, lassen sich bei sorgfältiger Analyse der Anforderungen an eine Anwendung oft vermeiden.
Viele Anwendungen kommen gänzlich ohne Farbinformation in der Bildverarbeitungskette aus, bei anderen kann durch farbige Beleuchtung oder Farbfilterung und einer Monochrom-Kamera eine Art von selektiver Farbinformation erzeugt werden, z. B. erscheinen grüne Stellen auf roten Objekten schwarz, wenn zur Beleuchtung rotes Licht eingesetzt wird.